Das Buch

In einem guten Wort ist für drei Winter Wärme,
ein böses Wort verletzt wie sechs Monate Frost.

Mongolisches Sprichwort

Das Buch

Zum Inhalt

… Manchmal wünschte ich, sie würden mich schlagen. Denn wenn man geschlagen wird, gucken die Leute hin! Nur wegen ein paar gemeiner Worte oder böser Blicke greift niemand ein. Wenn sie mich schlagen würden, dann hätte ich sichtbare Wunden! Dann könnte ich sagen: »Schaut her, diesen blauen Fleck hat Manu mir zugefügt! Und diese Beule Nina! Der blutende Kratzer stammt von Chiara, und die Platzwunde an der Lippe, das war Paul …«
Aber ich habe keine blauen Flecken, keine blutenden Kratzer, keine Beulen oder Platzwunden. Meine Wunden sind tiefer. Sie sind unter meiner Haut verborgen und damit unsichtbar. Sie sind in meinem Herzen, in meinem Bauch, meinem Kopf und meiner Seele. Sie zerstören mich von innen heraus.
Und niemand bekommt es mit …

Anna ist ein ganz normales Mädchen, hübsch, klug und bei ihren Klassenkameraden beliebt, als sie von ihrem Vater zum 13. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt bekommt. „Für deine Geheimnisse“, sagt er.

Anna hat keine Geheimnisse. Sie führt ein unbeschwertes Leben und kann sich nicht vorstellen, dass sich daran in Zukunft etwas ändern soll. Doch 19 Monate später ist Anna tot. Was zunächst aussieht wie ein Verkehrsunfall, entpuppt sich in Annas Tagebucheinträgen als folgenschweres Machtspiel ihrer Klassenkameraden, dessen Opfer Anna geworden ist.

Annas Freund Anton kann nicht glauben, dass ihr Tod tatsächlich ein Unfall gewesen sein soll. Für ihn entwickelt sich die Suche nach den wahren Hintergründen des Unglücks zu einer gefährlichen Reifeprüfung …


Trailer "Unsichtbare Wunden"

 


Rezensionen

Der Autorin ist es in vortrefflicher Weise gelungen, die gesamte Mobbingproblematik umfassend darzustellen. Durch Annas Tagebuch erfahren wir, wie alles begann und wie tief die seelischen Verletzungen waren. Der geschickte Wechsel zwischen dem Tagebuch des Opfers und den aktuellen Geschehnissen macht das Buch spannend bis zum Schluss. Es wird schnell klar, dass Mobbing eben nicht nur eine Angelegenheit zwischen Täter und Opfer ist, sondern viel komplexer.
Das Buch berührt, schockiert, weil man die Ohnmacht erkennt und fühlt. Als Leser fragt man sich (…) wie konnte das geschehen, wie hätte man es verhindern können.
Besser hätte man die Thematik nicht erzählen können und packend bis zur letzten Seite.  Höchst empfehlenswert!
 (Mobbing Help Desk)

„Unsichtbaren Wunden“ (…) ist das Eindrücklichste, was ich zum Thema Mobbing gelesen habe. Die Geschichte ist hervorragend konstruiert, die Sprache einfühlsam und authentisch, kurz, es hat alles, was man von einem guten Jugendbuch erwarten kann (…). Auch wenn in den Schulen quer durch alle Fächer das Thema Mobbing hoch und runter behandelt wird – wenn man wirklich verstehen will, was läuft, dann muss man „Unsichtbare Wunden“ lesen.
(Papeterie Petersen, Petra Ostermann, Essen)

"Unsichtbare Wunden" schafft es auf eine raffinierte Weise den Leser dazu anzuregen über all den Wahnsinn rund um Mobbing nachzudenken und mit dem Opfer mitzufühlen. Es ist ein Buch, das ich allen empfehlen kann …
(Ela, lizzynet, Mai 2016)

„Unsichtbare Wunden (...) liefert eine psychologisch kluge Analyse der gruppendynamischen Prozesse, die hinter Mobbingattacken stecken. Das ‚Jugendbuch’ bringt ... mehr als ein Schrank voller theoretischer Fachbücher.“
(Martin Pichler, wissenschaft + Weiterbildung)

„’Unsichtbare Wunden’ lässt uns Eltern wieder sensibler werden, wenn unsere Kinder mit ihren ‚kleinen Problemen’ kommen. Oft sollten sie nicht klein geredet werden. Als Unterrichtslektüre empfehle ich das Buch für alle Schulen. Das Buch lässt sich gut lesen und es gibt viele Ansatzpunkte zum Besprechen. Das Thema wird von mehreren Seiten gezeigt. Schüler-Eltern-Lehrkraft-Opfer.
Wirklich empfehlenswert. Für mich war dieses Buch fesselnd, es hat mich zum Weinen gebracht und zum Nachdenken.“

(Heike Altmeter, Buchtipp der Buchhandlung am Sägerhof, Schwanstetten)

„’Unsichtbare Wunden’ ist packend von Anfang bis Ende (...). Das Buch ist sehr gut geeignet für den Unterricht, denn hier wird mit viel Gefühl gezeigt, welche Folgen Mobbing haben kann. Gerade für Jugendliche im Pubertätsalter, die vielleicht sogar etwas Ähnliches erleben, zeigt dieses Buch einerseits, wie sich das Opfer fühlt und andererseits, wie leicht es die Täter haben und wie schnell man zum Mittäter werden kann.
Ein wirklich sehr gelungenes Buch, das jeden Leser tief berührt.“

(AJuM – Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW)

Ein sehr eindringliches Buch über Mobbing und die psychischen Folgen, über die Hilflosigkeit der Betroffenen und welche inneren Wunden die Folgen sind. Sehr empfehlenswert für Jugendliche, Eltern und Erzieher.
(Christian Kühr, Borromäusverein)

Meiner Meinung nach sollte dieses Buch zur Pflichtlektüre werden in den 7. Klassen. Vielleicht gäbe es hierdurch ein paar Mobbingfälle weniger. Zumindest werden die Gefühle des Opfers, der Familie und auch der Freunde sehr gut dargestellt und so mancher „Täter“ könnte die Tragweite seines Handelns vielleicht überdenken. Vielleicht wird auch ein neues Bewusstsein erschaffen, dass nicht jeder Witz und jede Hänselei nur Kleinigkeiten sind.
(Sarah, bloggerhochzwei.de)


Leserstimmen

„Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Anna hat mich in mancher Hinsicht sehr an mich selbst erinnert und ich konnte mich daher gut in sie hineinversetzen. Die Wechsel zwischen Annas Tagebucheinträgen und den Geschehnissen nach ihrem Tod haben das Buch sehr spannend gemacht (…) Die Geschichte hat mich sehr berührt.“
(Celina, 17)

„Ich fand das Buch sehr spannend, vor allem zum Schluss konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen (…) Man konnte sehr gut nachvollziehen, wie sich Annas Situation in der Klasse immer weiter verschlechtert hat.“
(Finn, 15)

„Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, weil ich es sehr spannend und gut geschrieben fand. Anna war mir sehr sympathisch und sie hat mir sehr leidgetan. Obwohl ich ja von Anfang an wusste, dass sie tot ist, habe ich mich dabei erwischt, dass ich gehofft habe, es würde irgendwie ein gutes Ende für sie nehmen. Ich würde jetzt noch genauer hinschauen, wenn es jemandem in meinem Umfeld nicht gut geht.“
(Hellen, 15)

„Die Geschichte ist sehr spannend. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen (...). Oft rätselte ich, was die Jungs mit dem Tod des Mädchens zu tun haben, doch es kam ganz anders als ich dachte. An vielen Stellen konnte ich mich mit der Protagonistin identifizieren und fand ihre beschriebene Gefühlslage sehr zutreffend. Das Buch ist auf jeden Fall sehr lesenswert.“
(Jana, 17)


Entstehung

Ende 2011, kurz vor Weihnachten, sagte mein damals 4-jähriger Sohn eines Abends zu mir, er hätte es nicht verdient zu leben, er wäre nicht liebenswert, und es wäre besser gewesen, wenn ich ihn nie geboren hätte.

Diesem Satz waren etliche Gespräche mit verschiedenen Erzieherinnen und schließlich Psychologen vorausgegangen. Wir rätselten, woran bzw. worunter unser Kind litt. Im vorausgegangenen Sommer hatten wir den Kindergarten gewechselt, da unser Sohn „seine Rolle innerhalb der Gruppe nicht hatte finden können“. Doch erst jetzt, vier Monate nach dem Wechsel, fühlte sich unser Kind soweit in Sicherheit, dass es wagte, uns zu erzählen, was ihm zwei Jahre lang in seinem „alten“ Kindergarten täglich widerfahren war. Am Ende dieser Erzählungen stand unsere Erkenntnis, dass unser Sohn langanhaltend gemobbt worden war – und niemand hatte es bemerkt. Schlimmer noch: Er galt – aufgrund seines zunehmend schwierigen Verhaltens – als der Schuldige.

Seit dieser Zeit habe ich unzählige (Fach)Bücher über Mobbing gelesen, mich mit Mobbingbetroffenen in Internetforen ausgetauscht, mit Psychologen und Psychiatern gesprochen und mich intensiv mit Traumapsychologie und den rechtlichen Aspekten von Mobbing beschäftigt.

Unsichtbare Wunden ist das Ergebnis meiner persönlichen Erfahrung als Mutter eines gemobbten Kindes und der anschließenden analytischen Auseinandersetzung mit dem Thema „Mobbing unter Kindern und Jugendlichen“.